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AutorenbildPatrick Müller

Laufteam weltweit: Martin Jünemann beim New York City Marathon 2024

Der New York City Marathon ist und bleibt das größte Laufsportereignis

der Welt. Dieser faszinierende Lauf führt durch alle fünf Stadtteile

New York Citys. Dies sind die Bronx, Brooklyn, Manhattan, Queens und

Staten Island. Der Start ist vor der Verrazzano-Narrows Bridge auf Staten Island.

Dann läuft man durch Brooklyn und Queens um über die Queensboro Bridge nach

Manhattan zu gelangen. Nach einen kurzen Ausflug in die Bronx

kommt man entlang der 5th Avenue an und durch den Central Park bis zum Ziel am West Drive.

In diesen Jahr kamen 55646 Läufer in das Ziel im Central Park, was diesen

Marathon nebenbei zum bisher größten Marathon der Welt machte.

Ende Oktober 2024 ging ich mit meiner Frau auf große Hochzeitsreise anlässlich

unseres 25 Hochzeittages. Unser erstes Reiseziel führte uns 8 Tage nach New

York. Eine Stadt der Superlative, die niemals schläft. Die Stadt ist laut und

anstregend, aber sie zieht dich komplett in ihren Bann.


Am Tag des Marathons, am 03.11.2024 wurden wir schon morgens um 5 Uhr

im Hotel abgeholt, da wir einen privaten Transportservice nach Staten Island

hatten, auch wenn mein Start erst um 10.20 Uhr war. Spätestens gegen 7 Uhr

wurde die Verrazzano-Narrows Bridge dann für den Verkehr gesperrt und man

kam nur noch mit der Fähre zum Startbereich. Die Ankunft auf Staten Island

wurde mit starken Sicherheitsmaßnahmen begleitet. Überall waren Polizisten und

Militär vorhanden. Um in das „Läuferdorf“ zu gelangen, durften wir ersteinmal

durch Sicherheitskontrollen ähnlich wie auf dem Flughafen. Danach musste jeder

dann in sein „Corral“ gehen. Und dann begann die lange Zeit des Wartens in der

Kälte. Wir hatten morgens vor 7 Uhr nicht mehr als 4 oder 5 Grad und die Sonne

war noch nicht richtig aufgegangen. Aber die Zeit ging erstaunlich schnell bei

vielen Gesprächen auf einer Wiese rum.


Es gibt drei verschiedene Corrals, untergliedert nach verschiedenen Farben.

Neben verschiedenen Startzeiten und Startblöcken gibt es in New York auch diese

drei Corrals. Das sind drei verschiedene Startblöcke an verschiedenen Stellen vor

der Verrazzano-Narrows Bridge wegen der vielen Läufer. Die verschiedenen

Corrals vereinen sich erst nach fast 4 Meilen zu einen gemeinsamen

Streckenverlauf. Das Laufwetter war perfekt. Es war sonnig, aber nicht so warm

wie die Tage zuvor. Vor dem Startschuss lief die amerikanische Nationalhymne

und Frank Sinatra mit „New York, New York“durfte auch nicht fehlen. Der

Startschluss erfolgte durch eine große Kanone und der Rauch war weit über die

Brücke zu sehen.


Nach zirka 2 Meilen kam ich von der Verrazzano-Narrows Bridge runter und nach

Brooklyn rein. Es waren die ersten Zuschauer an der Strecke zu sehen und die

Stimmung war schon gut und ich war angetan. Aber wie sich die Zuschauermassen nach 4 Meilen immer mehr entwickelt haben, das lässt sich kaum in Worten beschreiben. Es waren insgesamt über 2 Millionen Menschen an der gesamten Laufstrecke und die haben mich und jeden anderen Läufer angefeuert als gebe es „keinen Morgen mehr“.


Es war einfach nur unbeschreiblich mit welcher Euphorie und Leidenschaft die

anderen Läufer und ich angefeuert worden sind. Es entstanden an manchen

Stellen regelrechte Nadelöhre mit hunderten, tausenden von Menschen in

mehreren Reihen hintereinander und ich hatte das Gefühl zum Teil durch den Lauf

getragen zu werden. Es war einfach nur geil und der komplette Wahnsinn.

Dabei spielte es auch keine Rolle, dass die Strecke alles andere als leicht zu

laufen war. Neben einigen Brücken ist der Kurs doch recht wellig und ich bin auf

mehr als 700 Höhenmeter im Verlauf gekommen. Die letzten 7 Kilometer entlang

der Strecke und durch den Central Park gehen eigentlich nur stetig bergauf und

zwischendurch wieder ein wenig runter. Das kann man sich, wenn man so an New

York denkt schwer vorstellen, ist aber so. Bei der ganzen Euphorie und

Leidenschaft war das alles egal und ich kam glücklich in einer Zeit von 3:56

Stunden in das Ziel.


Was für ein Erfolg für mich. Ein Erfolg, mit dem ich in meinen Alter nicht gerechnet

habe. Nach monatelangen Defiziten durch eine Sehnenverletzung in der Schulter

und einen Meniskusanriss im Knie habe ich erst Anfang August angefangen

wieder regelmäßig zu laufen und zu trainieren. Ich hatte lange Zeit Zweifel,

rechtzeitig für diesen Lauftraum von mir in die Spur zu kommen.


Es hat geklappt und ich werde diesen fantastischen Marathon und diese

faszinierende Stadt niemals vergessen.

Ebenso wie die weitere Reise mit meiner Frau die folgenden 3 Wochen. Es war

wie in einen Film.

Vielen Dank dafür.


Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest und ein läuferisch

erfolgreiches Jahr 2025.


Herzlichst

Euer Martin




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