Für mich ging es vergangen Samstag nach Bottrop. Im Rahmen des Bottroper Ultralauf Festivals fand die Deutsche Meisterschaft im 24 Stundenlauf statt. Das Mindestziehl welches man erreichen musste, betrug 100 km. (Stand Juli 2024)
Im Vorfeld musste wegen Bauarbeiten die Strecke angepasst werden. Aus einer 1,4 km langen Runde wurde eine 840 m lange Runde.
Um halb 11 startet das Briefing, was erlaubt ist und was eben nicht, dass es extra 2 Bereiche gibt, wo man die Schwämme und Kappen ins Wasser tauchen kann und eine Gartendusche die für Abkühlung sorgt. Der Plan für Unwetter gibt es zwar, aber laut aktueller Wettervorhersage war es nicht notwendig diesen mit uns zu teilen. Und um 11 Uhr viel der Startschuss.
24 Stunden auf einem 840 m langen Rundkurs.. von vielen gehasst..aber ich mag‘s.
Ich drehte mal Runden mit anderen Teilnehmern und mal alleine. Mal im flotteren Tempo, mal gehend, mal im bummel Tempo. Ganz unterschiedlich.. Zeit war genug.
Ab 18 Uhr gab es Essen. Und was soll ich sagen, mit so einem vollen Magen läuft es sich jetzt nicht so gut.. nach ein paar runden „erstmal wieder in Bewegung kommen“ und mal trockene Sachen anziehen, drehte ich ein paar Runden mit Carsten.. zu meiner eigenen Überraschung lief es wieder richtig gut.. bis zum ersten Regenschauer .. nach einer kurzer Unterbrechung konnten wir schnell weiterlaufen.. aber das sollte nicht lange halten. Plötzlich kam Starkregen und Gewitter auf. Zu dem Zeitpunkt war ich genau in der Mitte zwischen Umkleide/Toiletten und Start/Zielbereich. Also flott nach vorne gerannt und unter den ersten Pavillon gerettet, auch wenn ich bis dahin schon nass war. Es regnete und gewitterte.. die Wiese auf der wir standen wurde zum einem See..
Ich wartete darauf, dass das Gewitter weg zog und der Regen nachlas, bevor ich wieder Runden sammelt.. und als ich mal an unserem Pavillon war, unterhielten sich grade welche „gegen 4 kommt nochmal was.“ Ich fragte nach Gewitter oder nur Regen? „Nur Regen.“
Naja, dass geht ja vielleicht..
Ich grübelte von Runde zu Runde, ob ich nicht nochmal Klamotten und Schuhe wechseln sollte. Aber auf der Strecke waren Pfützen, und an einer Stelle ist man besser ein Stück ä über die nasse Wiese gelaufen, macht es dann Sinn die Schuhe zu wechseln? Nein. Und so lief ich weiter meine Runde.. es wurde immer weniger Teilnehmer auf der Strecke.. viele gingen aufgrund der Nässe doch schlafen.. und plötzlich kam ich in ein Motivationstief.. Ich wollte mich nicht hinlegen und wenn, erst nach 100 km.. aber 2 Runden später entschied ich, du nimmst jetzt dein Autoschlüssel und legst dich hin.
Es dauerte bis ich runter kam & als ich grade eingeknickt war, wurde ich durch andere Teilnehmer geweckt. Mir wurde kalt und ich dachte, dann sollte es wohl nicht sein. Als ich wieder an die Strecke kam, lief grade ein Kumpel vorbei.. ich hing mich an ihn dran und wir drehten gemeinsam unsere Runden, bis ich endlich die 100 km voll hatte. Dann war doch wieder die Luft raus.. das Pflichtziel war erreicht, die Konkurrentin hat aus gesundheitlichen Probleme vorübergehend aufgehört.
Mal drehte ich dann noch entspannte Runden, sahs einfach am Rand und beobachte die anderen.. irgendwann gab es Kaffee und Frühstück, also raus aus dem Stuhl und eine Runde nach vorne drehen. Währenddessen ermutigte mich Carsten, doch die 120 km voll zu machen.. und das tat ich dann, mal mit Carsten als Begleitung und mal mit Melanie und Leonie. Als die 120 km Marke gefallen ist, war dann wirklich Schluss. Ich wollte einfach nicht mehr..
Ich sahs mich in mein Stuhl und feuerte die anderen Teilnehmer in der letzten 3/4 Stunden nochmal an. Einige konnten wirklich nochmal richtig aufdrehen.
Wenn etwas zu kurz gekommen ist, dann Erinnerungsfotos zu schaffen. Aber es war ein Fest mit vielen tollen Menschen.
Achja, am
Ende wurde ich deutsche Meisterin der Altersklasse W30 und auch im offenen Lauf wurde ich Altersklassen Siegerin 🥇
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